erholen

Erholung und nachhaltiger Tourismus

Per Rad, Boot oder zu Fuß bietet sich Möglichkeit die Gegend kennenzulernen und sich ihre Themenvielfalt zu erschließen. Das geht ganz individuell oder anhand eines der vielen Angebote in der Region. Auf engem Raum finden sich hier einzigartiges Naturerleben, eine vielfältige Kulturlandschaft, Erdgeschichte zum Anfassen und bemerkenswerte Bauten unserer Vorfahren. Tourismus im Geo-Naturpark bedeutet vor allem Orte zum Staunen, Genießen, Durchatmen und Erholen.

Bildung. Kultur. Regionale Wertschöpfung. Sanfte touristische Erschließung des Naturraums. Ressourcenschonung. Klimaschutz.

Viele wichtige Worte stehen für viele wichtige Ziele und noch mehr für wichtige Aufgaben. Wir unterstützen den Tourismus, so dass Besucher unsere Region bewusst, intensiv und ursprünglich erleben können. Ziel ist vor allem eine intelligente und qualitative Besucherlenkung. Schaut euch dazu auch unseren Bereich „Aktiv unterwegs“ weiter unter auf dieser Seite an.

Die Himmelscheibe von Nebra

Vermutlich waren unsere Vorfahren Nachtschwärmer. Ihr besonderes Interesse an den Himmelskörpern und ihr Wissen um deren Einfluss auf den Verlauf der Jahreszeiten konnten mit dem Fund der Himmelsscheibe belegt werden. Der Himmel bot einen Rhythmus, den Menschen nutzten, um Zeit fassbar zu machen. 3.600 Jahre alt und UNESCO-Dokumentenerbe – die Himmelsscheibe von Nebra fasziniert die Welt. 1999 fanden sie Sondengänger auf dem Mittelberg bei Nebra. 2002 konnte der Fund in der Schweiz sichergestellt werden und befindet sich seitdem im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle. Die Himmelsscheibe ist ein wichtiger Beleg für das astronomische Wissen der Bronzezeit, ist sie doch ein Mondkalender, und dazu die älteste reale Darstellung eines Sternbildes.

Mit der Arche Nebra, dem Sonnenobservatorium von Goseck, dem Landesmuseum für Vorgeschichte Halle und dem Grab der Dolmengöttin von Langeneichstädt erlangen wir einen ganz neuen Blick auf das Leben unserer Vorfahren. Entlang der Tourismusroute »Himmelswege« wird ihr enormes Wissen vorstellbar.

Foto: Lutz Döring

Burgen, Schlösser, Dom – Die Bauwerke des Mittelalters

Der Naumburger Dom, Kirchen, Klöster, stolze Burgen, Schlösser und Befestigungsanlagen – viele Bauwerke wie die Burg Querfurt, die Eckarts- oder Haynsburg sind gut erhalten, andere mehr eine spannende Entdeckung (Wendelstein, Droyßig). Gemeinsam erzählen sie die Geschichte unserer Region und ihrer Bewohner:innen.

So förderte Kaiser Otto II. ab 979 das Benediktinerkloster in Memleben – eines von damals vier Reichsklöstern. Mit dem Kloster Pforte hinterließen uns die Zisterzienser einzigartige Einblicke in mittelalterliches Klosterleben und daran anschließende Schultradition. Das »Romanische Haus« in Bad Kösen erzählt von ihrer Wirtschaftskraft, die Kleine Saale von ihren Fertigkeiten im Wasserbau, der Köppelberg von ihrem Geschick als Winzer:innen.

Mit der Neuenburg, gegründet von Ludwig dem Springer, setzten sich die Thüringer Landgrafen ein Denkmal. Ihre Doppelkapelle, Bergfried und Pallas sind von erstaunlichem baukünstlerischem Niveau. Ein weiterer Ludowinger, Bischof Udo I., verband die geistliche und weltliche Macht seiner Familie an Saale und Unstrut. Neben der Schönburg, Rudelsburg und Burg Saaleck forcierte er die flächige Erschließung der Landschaft z.B. bei Flemmingen. Auch die Stadt Freyburg mit ihren romanischen Kelleranlagen, der Stadtbefestigung sowie der Pfarrkirche St. Marien wuchs im Umfeld dieses Adelsgeschlechts.

Untrennbar sind die Stadt Naumburg und die Entwicklung ihrer Dom- und Bürgerstadt verbunden mit den Ekkehardinern und dem Domstift. Die Christianisierung im Mittelalter spiegelt sich wider in romanischen Dorfkirchen, wie in Weischütz oder Pödelist.

Wein – Die 1000-jährige Weinbaukultur verpflichtet

Hänge voll gesunder Rebstöcke, zierliche Weinberghäuschen und Straußwirtschaften sind aus dem Geo-Naturpark nicht wegzudenken. Durch den Regenschatten des Harzes bedingt, liegen die durchschnittlichen Jahresniederschlagsmengen hier unter 500 mm. Die Sonnenscheindauer beträgt 1.600 Stunden im Jahr. Eine mittlere Jahrestemperatur von 9 °C und eine mittlere Julitemperatur von über 18 °C, wie sie im Anbaugebiet herrschen, sind ausreichend für das Gedeihen der Reben. So viel zu den klimatischen Ursachen einer besonderen Lebensart.

Müller-Thurgau, Silvaner, Weißburgunder, Bacchus, Kerner, Portugieser, Dornfelder… dass diese Begriffe auch heute noch mit unserer Region in Verbindung gebracht werden, ist vielen Generationen fleißiger Winzer zu verdanken, die den Weinbau über 1.000 Jahre hinweg am Leben erhalten haben. Heute werden auf 768 ha ca. 60 Weingüter bewirtschaftet. Die qualitätsvoll ausgebauten Weine, der über 60 Rebsorten, haben das nördlichste Weinbaugebiet am 51. Breitengrad weit über die Grenzen Sachsen-Anhalts bekannt gemacht. In jedem Tropfen steckt die Liebe der Winzer zu ihrem Handwerk und der Charakter dieser besonderen Landschaft mit ihrem einzigartigen Mikroklima.

Der Weinbau hat die Landschaft geprägt und wertvolle Ökosysteme mit einer Vielzahl von wärmeliebenden, seltenen geschützten Pflanzen und Tieren geschaffen. In keiner anderen Region Deutschlands gibt es eine so hohe Dichte von Häusern, Hütten und Villen in den Weinbergen. Am dichtesten bebaut ist der Freyburger Schweigenberg, der zu den bekanntesten Terrassenweinbergen der Region zählt.

Aktiv unterwegs

Wanderwege

Ein Paradies für Natur- und Wanderfreunde.

Wandersleute können anhand von Langstreckenwegen wie dem Feengrotten-Kyffhäuserweg oder dem Finnewanderweg die Region queren.

Für Pilgernde bieten sich hier der Jacobs- und der St. Jacobus-Pilgerweg an.
Auf meist kürzeren Strecken finden sich im Gebiet verteilt zahlreiche Rundwege, oft auch als Themenwege ausgestaltet.

Zwischen Naumburg und Bad Kösen lässt sich das Thema Wein auf 25 km Länge erleben. Über 15 Winzer laden in der Saison mit ihren Straußwirtschaften zum Verweilen ein. Zwischen Laucha und Freyburg verläuft ein Weinlehrpfad entlang des Unstrut-Radwegs.

Unter dem Eindruck der Terrassenweinberge und der zu jeder Jahreszeit malerischen Weinberghäuschen geben Infotafeln Einblick in die Geschichte des Weinbaus, die Arbeit im Weinberg, im Keller und über die Rebsorten wie deren Weine. Der Weinwanderweg endet in Freyburg unterhalb der Neuenburg am Herzoglichen Weinberg, dem einzigen öffentlichen Schau- und Lehrweinberg an Saale und Unstrut.

Der Reiz der Region liegt in der Abwechslung:

Märchenhafte Wälder und üppige Auen, weite Panoramen und enge Täler lösen einander ab, auf Auf- folgen Abstiege, steile Hänge gehen über in ebene Hochflächen.

Geopfade

Geopfade stellen die Erdgeschichte und die Entstehung dieser Region in den Vordergrund. Das Trias-Tor führt durch den engen Durchbruch der Unstrut in das Triasland. Den thematischen Reichtum der zerklüfteten Landschaft können Sie auf 32 km Rundweg entdecken.

Der Geopfad Zscheiplitz ist ca. 3 km lang und führt 250 Mio. Jahre zurück in die Zeit der Entstehung des Kalksteins. Er berichtet anhand von Tafeln über Geologie, Kalksteinabbau und -verarbeitung.

Der Geopfad Schönburg kann in einer kurzen Runde von 2 km um die prächtigen Buntsandsteinfelsen unter der Schönburg oder in einem 8 km langen Rundgang bis zum Steinernen Engel ins Kroppenthal bei Wethau erlaufen werden.

Zwischen Wangen und Querfurt verbindet der Geotrail Burg und Arche. Er kann zu Fuß erwandert oder – für alle, die gerne abseits ausgebauter Radwege unterwegs sind – auch per Rad entdeckt werden. Herrliche Blicke in die Landschaft bieten sich ebenso wie Einblicke in die Erdgeschichte.

Viele Strecken sind anhand von Verbindungswegen auch frei kombinierbar.

Weitere Wegbeschreibungen und Tourentipps finden sich in unserer Broschüre „Auf Geopfaden unterwegs“ und auf der Website des Saale-Unstrut Tourismus.

Auf dem Wasser

Die Unstrut war schon frühzeitig eine wichtige Wasserstraße, die in den Jahren 1791 bis 1795 schiffbar gemacht wurde.

Transportiert wurden Salz, Sand- und Kalkstein, Braunkohle, Zucker, Holz und andere Waren. Im Jahr 1881 wurde der stärkste Wasserstraßenverkehr registriert. Seit der Eröffnung der Eisenbahnstrecke Erfurt-Artern-Sangerhausen (1879) und der Unstrutbahn (1889) verlor die Unstrut nach und nach ihre Bedeutung als Schiffsfahrtweg.

Heute ist das Paddeln auf Saale und Unstrut abwechslungsreich und erholsam. Auf Paddeltour im Geo-Naturpark ziehen Weinberge, Steilhänge und Wälder vorbei. Alte Steinbrüche, Mühlen, Schlösser, mittelalterliche Burgen, Aussichtstürme und Weinberghäuschen liegen am Ufer.

Bootsvermietungen mit Transferservice sowie zahlreiche Anlege- und Übernachtungsmöglichkeiten machen kleine Abenteuer zu Wasser bequem. Als mäßiges Fließgewässer ist Paddeln auf der Unstrut besonders entspannt und familienfreundlich. Auf allen Strecken werden Saale und Unstrut durch Schleusen reguliert. In der Saison können diese durch Wasserwandernde genutzt oder durch Umtragestellen umgangen werden.

Tages- und Mehrtagestouren sind möglich: Zum Beispiel auf 20 km entlang von Kirchscheidungen über die Weinstadt Freyburg bis zur Mündung in die Saale im Naumburger Blütengrund.

Bootsverleihstationen, Aktivreiseanbieter, Unterkünfte und Tourentipps finden Sie auf den Seiten der Tourismus-Agentur Saale-Unstrut.

Mit dem Fahrrad unterwegs

Foto: Transmedial

Die Region bietet drei gut ausgebaute Radwege an Saale, Unstrut und Elster.

Weitere Strecken durchqueren die Landschaft als Radrouten, entlang derer man sich das Geo-Naturparkgebiet auf zwei Rädern erschließen kann. Sie sind teils ausgebaut, haben aber meist mehr Profil.

Die sogenannte Rad-Acht vernetzt als Radroute das gesamte Gebiet für Radfahrer und durchzieht abseits befahrener Straßen das südliche Sachsen-Anhalt.

Es gibt leichte und mittelschwere Strecken – wegen ihrer geringen Höhenunterschiede ideal für Ausflüge mit der ganzen Familie. Andere Strecken sind eher ein Tipp für Fahrer:innen von Trekking-Rädern.

Radwege

Saale-Radweg

Einer der beliebtesten Radwege Deutschlands, der von Camburg aus Thüringen kommend über Naumburg bis Weißenfels auf 35 km durch die Region führt.

Unstrut-Radweg

Verbindet Thüringen und Sachsen-Anhalt. Er begleitet die Unstrut von ihrer Quelle im Eichsfeld und verläuft vom Wendelstein bis zur Einmündung in die Saale im Blütengrund bei Naumburg auf 45 km durch den Geo-Naturpark.

Elster-Radweg

Zwischen Gera und Leipzig erlebt man auf 10 km den Wechsel der Schichtstufenlandschaft nördlich von Eisenberg in die Leipziger Tieflandsbucht bei Zeitz.

Radrouten

Saale-Unstrut-Elster Rad-Acht

Verbindet verschiedene Radwege und -routen zu einem Rundkurs. In Gestalt einer Acht, mit Naumburg im Zentrum, erlebt man in einer West- und Ostschleife die gesamte Region auf 160 km.

Himmelsscheiben-Radweg

Verbindet den Fundort der einzigartigen »Himmelsscheibe von Nebra« mit ihrem Aufbewahrungsort im Landesmuseum auf 20 km
Hasselbach-Radweg
zweigt in Freyburg vom Unstrut-Radweg ab und führt auf 20 km nach Eckartsberga zum Thüringer Becken.

Goethe-Radweg

Von Weimar kommend führt die Strecke auf 50 km über Bad Sulza in die Region und über das Geiseltal weiter nach Bad Lauchstädt (Theater/ Gartenträume)

Zuckerbahn-Radweg

Entlang der einstigen Bahntrasse zwischen Zeitz, Droyßig und Camburg bietet sich auf einer Länge von 30 km eine neue Möglichkeit Naumburg anzufahren und das Wethautal zu erleben.

Geo-Trail

Zwischen Wangen und Querfurt verbindet der Geotrail Burg und Arche. Auf 35 km Länge bieten sich herrliche Ausblicke in die Landschaft sowie wie Einblicke in die Erdgeschichte.

Fahrradverleihstationen, Wegbeschreibungen und Tourenbeschreibungen finden Sie auf der Website des Saale-Unstrut Tourismus.