Integrativer Insektenschutz ‒ Aktionsnetzwerk Mitteldeutschland (InsektA)
Gut 70 Prozent aller Tierarten weltweit zählen zur Gruppe der Insekten. Sie sind damit die artenreichste Gruppe, die dazu in fast jedem Lebensraum zu finden ist und einen wesentlichen Bestandteil der biologischen Vielfalt ausmacht.
Insekten nehmen eine zentrale Stellung in unserem Ökosystem ein: Sie bestäuben (Nutz-)Pflanzen und sichern damit unsere Ernährungsgrundlage, sie bilden einen wichtigen Teil der Nahrungskette von der viele weitere Lebewesen abhängig sind wie z.B. Vögel, Fledermäuse und Igel, sie bekämpfen Schädlinge und haben Einfluss auf die Bodenfruchtbarkeit.
In den vergangenen Jahrzehnten haben sowohl die Artenvielfalt der Insekten als auch deren Häufigkeit abgenommen. Um dem Verlust der biologischen Vielfalt etwas entgegen zu setzen, hat der Geo-Naturpark „Saale-Unstrut-Triasland e.V.“ zusammen mit der Regionale Aktionsgruppe Saale-Holzland e.V. (RAG) (Teilprojekt Thüringen) und dem Landschaftspflegeverband „Westsachsen“ e.V. (Teilprojekt Sachsen) ein länderübergreifendes Verbundprojekt initiiert.
Mit dem Ziel in Mitteldeutschland innerhalb von sechs Jahren eine signifikante Steigerung von repräsentativer Insektengruppen – Wildbienen, Schwebfliegen, Laufkäfer, Tagfalter – zu erreichen. Das soll durch die Schaffung von Lebensräumen für Insekten und die Verbesserung des ökologischen Verbunds der noch bestehenden Habitate mithilfe von Trittsteinbiotopen erreicht werden.
Partner
Teilprojekt Thüringen; Regionale Aktionsgruppe Saale-Holzland e.V.
Teilprojekt Sachsen; Landschaftspflegeverband Westsachsen e.V.
Laufzeit
August 2022 – Juli 2028
Fördervolumen
Gesamt: 4,08 Mio. €
Teilprojekt Sachsen-Anhalt: 1,01 Mio. € (über 96 % von Bund und über 3 % vom Land ST, der Restbetrag wird durch den Verein gedeckt)
Maßnahmen zum Insektenschutz
Dazu sind Maßnahmen im Agrar- und im Siedlungsbereich geplant. Hier werden artenreiche Säume entwickelt, Ackerwildkrautschonstreifen angelegt und blütenreiche Mähwiesen wiederhergestellt. Als Alternative zum intensiven Maisanbau sollen heimische Wildpflanzenmischungen für die Bioenergiegewinnung erprobt werden.
Im Siedlungsbereich werden arten- und blütenreichenreiche Grünflächen angelegt und gepflegt. Dabei wird besonderen Wert auf die Verwendung gebietsheimischer Pflanzenarten gelegt. Auch eine insektenfreundliche Beleuchtung soll etabliert werden.
Begleitet wird das Projekt von einer umfangreichen Öffentlichkeitskampagne. Neben Beratungs-, Diskussions- und Bildungsangeboten werden Kulturveranstaltungen das Programm abrunden.
Das Verbundprojekt „InsektA“ wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesumweltministeriums (BMUV) gefördert.