Planungswerkstatt Naturschutzgroßprojekt

Natur als Chance für die Region – rege Beteiligung an der Planungswerkstatt des Geo-Naturparkes zur Umsetzung eines Naturschutzgroßprojekts

Naumburg, 13. September 2022. Anlässlich der geplanten Umsetzung eines Naturschutzgroßprojektes im Burgenland und Saalekreis, fanden sich 28 Interessensvertreter*innen im Ratskellersaal der Stadt Naumburg zusammen, um über das Potenzial eines solchen Projektes für die Region zu diskutieren.

Der Geo-Naturpark „Saale-Unstrut-Triasland“ e.V. erarbeitet derzeit den Antrag für ein so genanntes „Naturschutzgroßprojekt“ an Saale und Unstrut. Dies erfolgt im Rahmen des Bundesförderung „chance.natur“. Über dieses Programm können in Gebieten mit deutschlandweit herausragender Bedeutung großflächige Vorhaben zur Sicherung und Entwicklung von Natur- und Kulturlandschaft gefördert werden. Mit einer möglichen Projektlaufzeit von 2023 bis 2036 und einem geplanten Gesamtvolumen von ca. elf Millionen Euro für die Umsetzungsphase böte das Vorhaben eine nachhaltige Perspektive für Natur und Menschen im Burgenland- und Saalekreis.

Eine erste Projektskizze hatte das Bundesamt für Naturschutz im Februar 2022 positiv aufgenommen und zur Antragstellung empfohlen. Im Zentrum der Projektplanung stehen Erhaltung und Wiederaufbau einer dauerhaften und großflächigen Weidetierhaltung. „Mit der Präsenz von Mensch und Tier in der Landschaft steht und fällt die Pflege extrem artenreicher Trockenlebensräume im Projektgebiet.“ erklärt Dr. Matthias Henniger vom Geo-Naturpark. „Die enge Zusammenarbeit mit den verbliebenen Tierhalter*innen ist daher ein wesentlicher Baustein des Vorhabens.“. Durch das Projekt soll die einzigartige Landschaft an Saale und Unstrut erhalten und erlebbar gemacht machen. Dazu sollen auch Maßnahmen in den Bereichen Regionalentwicklung, Öffentlichkeitsarbeit und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) umgesetzt werden.

Aufgrund der Vielfältigkeit und der Größe des Projektes werden Akteursgruppen, die Berührungspunkte mit dem Projekt haben, frühzeitig darin eingebunden. Die stattgefundene Planungswerkstatt ist ein erster Schritt, um das Projekt bekannt zu machen und um Akzeptanz in der Region zu schaffen. Teilgenommen haben kommunale, privatwirtschaftliche und öffentliche Vertreter*innen der Landkreise sowie aus den Bereichen Naturschutz, Forst- und Landwirtschaft, Jagd, Tourismus, Regionalentwicklung und Forschung.

Die Teilnehmenden erarbeiteten vielfältige Vorschläge und Hinweise zu verschiedenen Fragestellungen. Die Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft und breite Vernetzung in der Region wurden als wichtige Punkte immer wieder unterstrichen. Von allen Seiten betont wurde auch die Bedeutung von Abstimmungen und Absprachen mit Flächeneigentümer*innen für das Gelingen des Vorhabens.

Die Projektleitung Sabine Wüstemann zieht ein positives Fazit:

„Die Resonanz der Teilnehmenden war fast durchweg positiv; viele sehen das Projekt als Chance für die Region. Außerdem konnten in der gemeinsamen Diskussion viele Fragen gestellt und Unklarheiten aufgelöst werden. Zum Schluss steht und fällt das Vorhaben mit der Akzeptanz der Menschen vor Ort. Die positive Rückmeldung der Beteiligten hat uns daher einen erheblichen Schritt weitergebracht“

Allerdings ist der Weg bis zur Projektumsetzung noch lang und die Planungswerkstatt einer von vielen anstehenden Schritten in diese Richtung. Der durch das Land Sachsen-Anhalt geförderte Projektantrag soll im nächsten Jahr fertiggestellt werden.